Job 20

1DA erwiderte Zophar von Naama und sprach: 2Darum geben Bescheid mir meine Gedanken, / und deswegen stürmt es in mir: / 3Schmähende Rüge muss ich hören, / und mit Wind ohne Einsicht gibst du mir Antwort. / 4Weisst du es nicht von uralters her, / seit Menschen gesetzt sind auf die Erde, / 5dass der Gottlosen Frohlocken kurz währt / und einen Augenblick die Freude des Frevlers? / (a) Ps 37:35-40 6Ob auch zum Himmel reichte seine Hoheit / und sein Haupt bis an die Wolken rührte, / 7gleich seinem Miste schwindet er für immer; / die ihn gesehen, sprechen: "Wo ist er?" / 8Wie ein Traum verfliegt er, / unauffindbar, weggescheucht gleich wie ein Nachtgesicht. / 9Das Auge, das ihn sah, sieht ihn nicht wieder, / und seine Stätte schaut ihn nicht mehr. / 10Seine Kinder müssen die Armen begütigen / und seine Hände den Raub erstatten. / 11Sein Gebein war voller Jugendkraft, / doch mit ihm bettet sie sich in den Staub. / 12Wenn das Böse seinem Munde süss schmeckt, / wenn er es unter seiner Zunge birgt, / 13es spart und es nicht lassen will / und es zurück an seinem Gaumen hält: / 14da ist in seinem Eingeweide die Speise ihm verwandelt, / wird Natterngalle in seinem Innern. / 15Das Gut, das er verschlang, er speit es von sich, / aus seinem Leibe treibt es Gott heraus. / 16Das Gift von Vipern saugt er ein, / es tötet ihn der Otter Zunge. / 17Nicht darf er seine Lust schauen an Bächen Öls, / an Strömen von Honig und Sahne. / 18Zurück gibt er, was er errafft, geniesst es nicht, / seines ertauschten Guts wird er nicht froh. / 19Denn Arme schlug er nieder, liess sie liegen; / er raubte Häuser, die er nicht gebaut. / 20Weil kein Genügen kannte seine Gier, / wird er durch seine Schätze sich nicht retten. / 21Vor seinem Fressen blieb nichts übrig, / darum hat sein Gut nicht Bestand. / 22In der Fülle seines Überflusses befällt ihn Not, / die ganze Wucht des Elends kommt über ihn. / 23Es wird geschehen: ihm den Bauch zu füllen, / lässt Er die Glut seines Zornes auf ihn los / und lässt auf ihn regnen seinen Grimm. / 24Er flieht vor der Eisenrüstung, / da durchbohrt ihn der eherne Bogen; / 25es fährt heraus das Geschoss / aus seinem Rücken und die Klinge aus seiner Galle. / Schrecken überfallen ihn, / 26lauter Finsternis ist für ihn aufgespart. / Ihn frisst ein Feuer, das nicht angefacht ist, / es weidet ab, was übrig ist in seinem Zelte. / 27Der Himmel enthüllt seine Schuld, / und die Erde erhebt sich wider ihn. / 28Fortwandern muss die Habe seines Hauses, / fortgerafft am Tage seines Zornes. / 29Dies ist das Teil des Ruchlosen von Gott / und das Erbe seines Frevels von dem Herrn.
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